Ich mag Geschichten mit offenem Ende. Auch die niederländische Dramaturgin und Autorin Lot Vekemans mag es, wenn der Leser am Ende selbst entscheiden kann, wie es mit den Figuren der Geschichte weiter geht. Und so bleiben viele Fragen offen, wenn in ihrem Roman „Ein Brautkleid aus Warschau“ der letzte Satz gesagt ist. Ihre holländischen Leser seien darüber erzürnt gewesen, sagt Lot Vekemans mit einem charmanten Lächeln. Auf der Lese-Bühne der Kammerspiele im Deutschen Theater (21.02.16) erzählt sie, wie es zum Roman gekommen ist, der ursprünglich als Theaterstück geplant war. Moderiert wird die Veranstaltung von Thorsten Ahrendt vom Wallstein Verlag . Felix Goeser und Kathleen Morgeneyer lesen einzelne Passagen.
In der dramaturgischen Version, so erzählt Vekemans, sollten ein paar verrückte Holländer mit einem Bus nach Polen fahren. Dort würde nach einer Panne alles anders verlaufen, als ursprünglich geplant … Schnell aber spürte die Autorin während des Schreibens, dass diese Idee für die Bühne nicht funktionierte. Die Hauptfigur Marlena nahm bereits so viel Raum in ihrem Kopf ein, dass sie beschloss, deren Geschichte zu erzählen. Erste Leseproben begeisterten auch ihre Freunde. Ein spannendes Projekt. Weiterlesen