Schlagwort-Archive: Unionsverlag

Claudia Piñeiro. Ein wenig Glück

pineiro_ein_wenig_glück_Glücklicherweise wusste ich vor dem Lesen dieses Romans nichts über seinen Inhalt, habe einfach angefangen. „Lies mal die Piñeiro. Die wird dir gefallen.“ Diese zwei Sätze einer guten Freundin noch im Ohr, verzichte ich sogar auf den Klappentext (ein Tipp, den ich unbedingt weitergeben möchte, da dort alles, was den Roman so besonders macht, vorweggenommen wird). Ich starte also völlig ahnungslos mit den ersten Sätzen …

Ich hätte Nein sagen sollen, dass es nicht geht, dass ich nicht wegkann. Irgendwas sagen, egal was. Aber das habe ich nicht getan. Immer wieder habe ich mir die Gründe aufgezählt, warum ich mich, statt Nein zu sagen, am Ende doch bereit erklärt habe. Der Abgrund zieht uns an. Manchmal ohne dass wir es merken. Wie ein Magnet. Dann treten wir an den Rand, blicken in die Tiefe – und könnten springen. Ich bin so jemand. Ich könnte vortreten, mich in die Tiefe stürzen, in die Leere, ins Nichts fallen lassen, nur um – endlich – frei zu sein (S. 10).  Weiterlesen

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Assia Djebar. Das verlorene Wort

Djebar_Das_verlorene_WortEinen schönen Zufall erlebe ich heute beim Lesen, der so eigentlich nur in Romanen passiert!  Eine Woche nach der traurigen Nachricht vom Tod der algerisch-französischen Autorin Assia Djebar am 7. Februar, lese ich ihren Roman „Das verlorene Wort“. Nicht ohne Schreibblock und Bleistift neben mir. Eine besondere Stelle im Roman, wo Berkane etwas notiert, will ich unbedingt zitieren und entdecke, er hat seinen kleinen Text mit dem heutigen Datum überschrieben. Es geht um das Schreiben und um die Liebe (S. 154):

14. Februar

Schreiben ist ein Zwang: Wenn das geliebte Wesen fehlt und du es nicht vergessen kannst, beginnst du zu schreiben, um so die Verbindung aufzunehmen! Ich schreibe, von Nadija heimgesucht, und hoffe, dass sie meine Stimme erkennt, wenn sie dies eines Tages liest, und sei es am Ende der Welt! Es ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht ganz ausgeschlossen.  Weiterlesen