Nach Hölle und Paradies möchte ich gedanklich noch ein wenig in den Niederlanden bleiben. Mit Gerbrand Bakkers Oben ist es still, erschienen in Amsterdam 2006. Ich will diesen Roman seit vielen Jahren lesen. Nie aber gab es den richtigen Moment. Stumm und vorwurfsvoll schauen die fünf Schafe auf dem Buchcover mich an, sie scheinen mich schon ewig zu rufen. Ich hatte immer Angst, der Roman sei zu trist, zu düster, und er könnte mich möglicherweise in Trübsinn stürzen. Allein das Cover – so grau und so kalt. Nichts von alldem ist diese Geschichte! Und sie hat mich ganz sicher nicht traurig gemacht. Ganz im Gegenteil. Ich habe mit Gerbrand Bakker einen Autoren entdeckt, von dem ich mehr lesen will und muss!
Auch wenn wir Mai und nicht November haben, passt die Lektüre außerdem perfekt zum Wetter: Es regnet, und der starke Wind hat die letzten Blätter von der Esche geweht. Der November ist nicht mehr eisig und windstill … Die Kühe stehen schon seit zwei Tagen im Stall. Beim Melken herrscht Unruhe (S. 11). Weiterlesen