Wenn man einen Roman nach vielen (sehr vielen!) Jahren erneut liest, dann begegnet man irgendwie auch einer jüngeren Version seiner selbst. Ich sehe mich, wie ich damals erschüttert und mit Schauern der Angst das Schicksal Desfreds verfolgte. Erinnerten mich doch viele Passagen an die gerade untergegangene DDR. Abweichler vom vorgegebenen System werden bestraft. Orangen sind rar. Mauern sind mit Stacheldraht gesichert …
Heute bin ich einfach extrem fasziniert, wie sehr Margaret Atwood schon 1985 (Erscheinungsjahr des englischen Originals) gesellschaftliche und politische Strömungen erahnen konnte und diese ins Zentrum ihres Romans stellt. Mit coolem Weitblick schaut sie aus den Achtziger Jahren des 20. in die Zwanziger Jahre des heutigen Jahrhunderts. Weiterlesen