Werden alle sterben?? Ein kleiner Talk mit Mareike zu „Dunkelgrün fast schwarz“

fallwickl_dunkelgrün_fast-schwarzEine der schönen Seiten am Buchhändler- und Bloggerleben ist, dass man oft vorab Romane lesen und entdecken darf. Ohne andere Meinungen, nur mit der eigenen Stimme im Kopf. Es ist zugleich aber auch eine schwere Last, weil man so lange schweigen muss! Aber heute darf ich es endlich laut sagen, so wie bereits viele begeisterte Blogger und Buchhändler und Leser mit mir. Dieses Buch ist einfach grandios! Irgendwann zwischen Weihnachten und Sylvester 2017 habe ich Dunkelgrün fast schwarz verschlungen und während des Lesens bereits mit Mareike gechattet. Ein kleiner Trip in die Vergangenheit …JM: Hey, Mareike. Erstes Feedback? Ich mag dein Buch ganz doll. Manchmal muss ich beim Lesen echt innehalten, weil mir die Luft wegbleibt. Aber genau so ist das Leben! Du guckst genau hin, Mareike, kennst deine Figuren bis ins feinste Detail. Das beeindruckt mich. Bin jetzt auf den letzten 100 Seiten.

MF: Ui, jetzt habe ich Herzrasen. Danke danke, du Liebe. Es ist so schön, dass du es liest. Und dass du es magst, ist noch viel schöner.

JM: Bin sehr gespannt auf das Ende. Auf geht’s.

MF: Ich bin sehr gespannt, wie du es findest.

JM: So, hab es ausgelesen. Zitternd. Weil ich mich so vor dem Ende gefürchtet habe. Kommt es zu einem riesigen Showdown à la Yanagihara oder Lize Spit? Werden alle sterben? Werde ich deprimiert sein? Nichts davon. Und gerade deshalb großartig! Auch mochte ich deine Beschreibungen des Elternseins. Cool, distanziert und doch voller Liebe (ganz besonders natürlich Marie). Ja, so fühlt sich das an, habe ich beim Lesen gedacht. Und niemals jammernd wie die Frauen bei Zsuzsa Bánk und ihrem Roman “Schlafen werden wir später”. 1000 Dank für dieses großartige Leseerlebnis zum Jahresende!

MF: Das “Schlafen”-Buch war wirklich ein einziges Jammern, das hat mich so genervt!
Deine Frage “Werden alle sterben?” find ich sehr gut.
Nein, ich wollte am Ende unbedingt die Botschaft, dass ein Neuanfang möglich ist. Dass jede Generation eine neue Chance hat. Jetzt hast du es schon gelesen, Wahnsinn!

JM: Ja, das gefiel mir so sehr an der Story: mehrfach ordentlich gefetzt und dann ein Ende, dass man als Leser*in aushalten kann. Man kann das auch einfach besser empfehlen – hier spricht bereits die Buchhändlerin 😉

MF: Ich finde, Moritz hat genug durchgemacht. Ich wollte ihn nicht so entlassen, ohne ein gutes Gefühl. Wobei ich selber das Ende ja schon auch sehr traurig finde.

JM: Ja, aber es hätte auch viel schlimmer kommen können!

MF: Ja, keiner sollte zu sehr aus seinem Charakter fallen, so ist es stimmig, oder?

JM: Absolut! Moritz gehörte für mich schon als kleiner Junge zu den “Guten”. Er hat auch seine Schwächen, war aber für mich eine leuchtende Figur. Das hast du gut hingekriegt. Genauso wie Raffael ja nicht zu 100 % böse ist. Nach all dem krassen Stoff tut dieses Ende richtig gut. Puls, Atmung und Herzfrequenz laufen wieder normal.
Vielen Dank für dieses Buch. All die Ups and Downs unseres Lebens hast du großartig beschrieben.

Was Mareike selbst zu ihrem Buch sagt, lest Ihr hier und auch unbedingt lesenswert ist, was Tobias von buchrevier zu Dunkelgrün fast schwarz sagt. Richtig spannend wird es dann heute Abend in der Berliner Buchhandlung ocelot – da liest Mareike aus ihrem Roman!!

 Mareike Fallwickl. Dunkelgrün fast schwarz. Frankfurter Verlagsanstalt. Frankfurt am Main 2018. 475 Seiten. 24,- €

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7 Antworten zu “Werden alle sterben?? Ein kleiner Talk mit Mareike zu „Dunkelgrün fast schwarz“

  1. Ich finde es schön zu lesen, dass auch andere das „Schlafen werden wir später“ als einziges Jammern gesehen haben. Auf Dunkelgrün fast schwarz in ich sehr gespannt!

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    • Haha! Danke! Ich fand, das gehörte da irgendwie rein. Ganz besonders, weil Mareike mir schrieb, dass sie es auch nicht mochte. Und „Dunkelgrün fast schwarz“ ist einfach komplett das Gegenteil davon.
      Ich wünsche dir tolle Lesestunden mit Mareikes Buch!

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  2. Ich war auch sehr begeistert von Mareikes Debüt. Ein wirklich tolles Buch. Allerdings kann man es nicht mit „Schlafen werden wir später“ vergleichen. Dies mochte ich ebenfalls sehr gerne. Ich lese immer mal wieder Abschnitte daraus, da ich die Sprache wunderschön finde.
    Jedes dieser beiden Bücher muss auf seine Art gelesen werden.

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    • Mareikes Buch ist einfach ganz in meinem Sinn. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, ihre Gedanken seien beim Schreiben direkt über die Tastatur in das Buch geflossen. Manchmal hart, aber immer auch gleichzeitig zutiefst warm und menschlich. Bei Zsuzsa Bánk kamen mir viele Textstellen gewollt und geschönt vor, und was das Leben als Mama angeht dann wieder so jammernd … Beide Bücher stehen ganz für sich und haben ihre Fans. Und es ist schön, dass du dazu gehörst. Das Buch im Chat zu erwähnen, passte in jenem Moment so gut. Mareikes Beschreibungen, mit Kindern zu leben, fand ich einfach authentischer.
      Schöne Grüße!

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  3. Das Buch kommt nächste Woche mit auf meine liebste Nordseeinsel! Als Mutter zweier mittlerweile erwachsenen Söhnen bin sehr gespannt und freue mich riesig auf gemütliche Lesestunden nach ausgedehnten Strandspaziergängen! 🙂

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  4. Pingback: [Rezension]: Mareike Fallwickl – Dunkelgrün fast schwarz – Lesen macht glücklich

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